Die Heilkräfte der Schamanen von Sikkim
Bis 1975 war Sikkim ein unabhängiges Königreich. Nach militärischen Auseinandersetzungen verkündete Indira Gandhi das Ende der Monarchie und den Eintritt Sikkims als 22. Staat in die Indische Union. Noch immer sind weite Teile Sikkims militärisches Sperrgebiet. So auch das Dzongu, eine Hochgebirgsregion im Norden Sikkims, in der nur die Lepcha siedeln dürfen. Saffu, ein Dorf an einem steilen Berghang auf 2.500 Meter Höhe, ist die Heimat des Schamanen Dechen Lepcha und des Knochendoktors Mandela. Beide kümmern sich seit vielen Jahren um die Gesundheit der rund 200 Einwohner von Saffu. Im Dzongu forscht auch Bharat Pradhan vom Institut für Umwelt und Entwicklung des Himalayas. Gemeinsam mit Biologen und Medizinern der Universität Gangtok will er das umfangreiche Wissen der Lepcha dokumentieren. Bharat Pradhan ist nach Saffu gekommen, um von Dechen und Mandela mehr über die einmalige Heilkunst der Lepcha zu erfahren. Und er will im Dschungel, der gleich hinter den Häusern von Saffu beginnt, die artenreiche Pflanzenwelt des Dzongu studieren. Auf kleinstem Raum gedeihen hier weit mehr als 4.000 verschiedene Pflanzenarten. Ein Paradies für Botaniker, die erstaunliche Heilprozesse bei den Lepcha beobachten können. Möglicherweise kann die westliche Schulmedizin hier noch etwas lernen?